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Was man vom Medizinnobelpreis 2010 lernen kann


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#1 atp

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Posted 04 October 2010 - 10:15 PM


Erst war ich etwas enttäuscht über den Medizinnobelpreis 2010. Hat mit Life Extension erst mal direkt nichts zu tun. Aber auf den zweiten Blick erkenne ich gewaltige Analogien.
Der Nobelpreisträger Robert Edwards hatte schon in den 50er Jahren die Vision einer künstlichen Befruchtung im Reagenzglas. Ca. 2 Jahrzehnte später kam dann der erste Mensch, der über künstliche Befruchtung gezeugt wurde, zur Welt (1978).

Wo steckt nun die Analogie zu den Themen dieses Forums?
Ganz klar: Hier ist ein erster Sprung über die Biologie hinaus gemacht worden. Künstliche Befruchtung ist eindeutig ein Meilenstein des Transhumanismus. Der Mensch verwendet erstmals technologische Werkzeuge bei der Erzeugung seiner Nachkommen.
Und das ganze war wie jetzt bei Life Extension keinesfalls zu Anfang von der Menge bejubelt worden und selbst Wissenschaftler zweifelten:

Anfänglich wollte kaum jemand glauben, dass die Zeugung im Reagenzglas gelingen könnte. Die Royal Society, eine britische Gelehrtengesellschaft zur Pflege der Naturwissenschaften, stellte die Erfolge Edwards und Steptoes in Zweifel – obwohl es als gesichert galt, dass die Mutter von Louise Brown keine Eileiter mehr besaß und auf natürlichem Wege daher gar nicht hätte schwanger werden können. Leicht hatte es der Nobelpreisträger 2010 in seinen Anfangsjahren also nicht. Umso begeisterter nahm der Leiter der Bourn Hall Clinic, Mike Macnamee, die Nachricht von der Auszeichnung Edwards’ auf. Er sei wirklich erfreut, sagte er der dpa. „Edwards ist unser größter Wissenschaftler und seine inspirierende Arbeit in den frühen 60ern hat zu einem Durchbruch geführt, der das Leben von Millionen von Menschen in aller Welt ermöglicht hat“, sagte Macnamee.Ruhm sei nie das Ziel des Forschers gewesen. „Er wollte einfach Paaren helfen, Kinder zu zeugen“, sagte Macnamee.

http://www.fr-online.de/wissenschaft/mr--retortenbaby/-/1472788/4712364/-/view/asFirstTeaser/-/index.html

Doch das Team stieß auf harte Widerstände. Obwohl sich ein Acht- Zellen-Embryo aus der befruchtete Eizelle entwickelte, wollte das Medical Research Council die Forschung nicht fördern. Erst mit einer privaten Finanzspritze ging es weiter. Die Technik entfesselte eine heftige Diskussion unter Religionsführern, Ethikern und Forschern.
«Edwards hat mit seiner Arbeit eine monumentale Herausforderung bewältigt. Er musste auch starken Widerstand des Establishments überwinden», sagte Christer Höög vom Nobel-Komitee. Edwards habe ein neues Feld der Medizin aufgeschlagen, schreibt das Komitee.

http://www.svz.de/nachrichten/deutschland-welt/politik/artikeldetails/article/526/medizin-nobelpreis-fuer-vater-der-reagenzglasbabys-4.html

Was heißt das im Klartext? Es gab klare Evidenz, dass künstliche Befruchtung durchaus realistisch war. Acht Zellen Embryo ist natürlich noch lange kein lebendes Baby. Diese kleinen aber grundlegenden Erfolge werden immer wieder unterschätzt. Voll die Analogie bei Lifeextension. Dann das Desinteresse bei der Förderung. Und natürlich die vielen Gegner.
Und jetzt? Die Menschheit ist reifer geworden und weiß endlich die Leistung und die Bedeutung für die Menschheit zu würdigen.

Genau so wird es mit Life Extension auch laufen. Da bin ich mir absolut sicher. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass man Aubrey de Grey einmal den Nobelpreis überreichen wird.

Hoffentlich lernt die Menschheit etwas aus dem Medizinnobelpreis 2010.
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