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Überlebenskampf


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10 replies to this topic

#1 karl_bednarik

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Posted 17 September 2011 - 05:38 AM


Überlebenskampf, Teil 1:

Je älter man wird, um so häufiger werden Störungen aller Art.

Das liegt unter Anderem daran, dass drei Milliarden Basenpaare
in hundert Billionen Zellen einfach mehr Zeit haben, um zu mutieren.

( 3*10^9 Basenpaare * 10^14 Zellen = 3*10^23 Basenpaare. )

Das immer längere Leben stösst also auf immer stärkeren Widerstand,
oder genauer gesagt, auf immer geringere Wahrscheinlichkeit.

-----

Warum ist die Materie des Universums so unzuverlässig?

Das liegt an der Heisenbergschen Unbestimmtheitsrelation, an der
Maxwellschen Geschwindigkeitsverteilung der Molekularbewegung,
an der Hintergrundstrahlung, und an reaktionsfreudigen Verbindungen
und Radikalen, die wir teilweise selbst erzeugen oder aufnehmen müssen.

(Wenn man nahezu unendlich lange wartet, dann entsteht sogar
aus den Quantenfluktuationen des Vakuums ein neues Universum.)

-----

Überlebenskampf, Teil 2:

Je mehr man Zeit hat, um so mehr kann man gegen Störungen unternehmen.

Dabei ist es günstig, dass bereits eine lineare Vermehrung der
Sicherheitssysteme eine exponentielle Erhöhung der Sicherheit bewirkt.

Auf diese Weise werden, je älter man wird, um so häufiger Störungen beseitigt,
wenn man ständig die Sicherheitssysteme vermehrt.

Je länger man lebt, um so wahrscheinlicher wird also ein noch längeres Leben,
wenn man so vorgeht.

-----

Ein technisches Beispiel:

Wenn ein Bauteil in einer bestimmten Zeit (1) eine zehnprozentige
Ausfallswahrscheinlichkeit hat, dann haben zwei solche Bauteile,
wenn man sie sinnvoll (2) zusammen schaltet, eine einprozentige
Ausfallswahrscheinlichkeit.

Man muss also noch vor dem Ausfall des ersten Bauteils möglichst
bald einen zweiten Bauteil dazu schalten, und so weiter, und so fort.

(1) Menschen haben vermutlich in zehn Jahren eine zehnprozentige
Ausfallswahrscheinlichkeit.

(2) Als sinnvolle Zusammenschaltung gilt bei Verschlussventilen die
Reihenschaltung, und bei Durchlassventilen die Parallelschaltung.

-----

Eine Tabelle:

Anzahl der Bauteile ..... Ausfallswahrscheinlichkeit

1 .......... 10 %
2 .......... 1 %
3 .......... 0,1 %
4 .......... 0,01 %
5 .......... 0,001 %
6 .......... 0,0001 %

-----

Bei der molekularbiologischen Fehlerkorrektur ist das alles ein
wenig komplizierter.

Beim Menschen in der geschichtlichen Entwicklung der Langlebigkeit
wird sich vermutlich die folgende Reihenfolge einstellen:

Verlangsamung des Alterns (diese findet bereits statt), Anhalten des
Alterns im Greisenstadium, Umkehrung des Alterns als Verjüngung.

Für die Verjüngung lohnt es sich, einige Jahrzehnte als Greis zu verbringen.
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#2 karl_bednarik

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Posted 18 September 2011 - 08:41 AM

Überlebenskampf, Teil 3:

Natürlich ist eine Mutation bei 3*10^23 Basenpaaren noch nicht lebensbedrohlich.

Schon lebensbedrohlich sind aber mehr oder weniger trickreiche
Kombinationen von mehreren Mutationen.

Diese trickreichen Kombinationen von mehreren Mutationen werden um so
wahrscheinlicher, je länger die Lebenszeit ist.

Wenn man im österreichischen Lotto "6 aus 45" 8.145.060 unterschiedliche
Tipps abgibt, dann hat man garantiert sechs richtige Zahlen angekreuzt.

Auf ähnliche Weise entstehen bei sehr langen Lebenszeiten immer neuere,
immer kompliziertere, und immer schwerer zu heilende Alterskrankheiten.

---

Die Brownsche Molekularbewegung lässt kleine Objekte, wie zum Beispiel
Pollenkörner hin und her hüpfen, weil ganz von selbst Unterschiede in
der kinetischen Energie der sie umgebenden Moleküle auftreten.

Bis auch ein viel grösseres Sandkorn hüpft, muss man viel länger warten,
aber irgendwann, nach sehr langer Zeit, wird auch ein Sandkorn hüpfen.

Das nennt man "thermodynamisches Wunder", und das ist aber auch sehr gefährlich.

---

Die Brownsche Molekularbewegung darf man nicht mit der Heisenbergschen
Unbestimmtheitsrelation verwechseln, denn die Heisenbergsche Unbestimmtheitsrelation
gilt auf einer sehr viel grundlegenderen Ebene der Materie und Energie.

Das Produkt aus Zeit-Unbestimmtheit und Energie-Unbestimmtheit kann nur gleich oder
kleiner als h-quer-halbe aus der Heisenbergschen Unbestimmtheitsrelation sein.

h = Plancksches Wirkungsquantum = 6.625*10^-34 W s^2 oder in Js,
h-quer = h / ( 2 * Pi ) = 1.0554*10^-34 W s^2 oder in Js.

Diese kurzlebigen Quantenfluktuationen des Vakuums erzeugen sogar eine Kraft,
den Casimir-Effekt.

Die Brownsche Molekularbewegung und die Heisenbergsche Unbestimmtheitsrelation
wirken nicht nur im menschlichen Körper, sondern auch in der unbelebten Natur.

---

Das gleiche gilt natürlich auch für dumme Zufälle, für die oft gilt:
"Der Zufall ist die Kausalität die vom Nachbarn kommt",
was direkt zur Mathematik des deterministischen Chaos führt.

Man könnte nun natürlich beobachten, was alles einem Menschen in zehn Millionen
Jahren an Unfällen passieren kann, aber viel einfacher ist es zu beobachten,
was alles zehn Millionen Menschen in einem Jahr an Unfällen passieren kann.

In einer Welt voller Unsterblicher muss man daher nicht nur für die
molekularbiologische Fehlerkorrektur sorgen, sondern auch noch für
die physikalische Unfallverhütung.

Glücklicherweise ist die physikalische Unfallverhütung viel einfacher
als die molekularbiologische Fehlerkorrektur.

Auch hier gilt, dass bereits eine lineare Vermehrung der Sicherheitssysteme
eine exponentielle Erhöhung der Sicherheit bewirkt.

---

Es ist nicht unbedingt erforderlich, dass der Unsterbliche in einem
tiefen Bunker in einer Kapsel in isotonischer ( 0,89 % ) Kochsalzlösung
von +37 °C schwebt, und nur durch Funk mit Hilfe eines Roboter-Avatars
mit der Aussenwelt in Kontakt tritt, aber eine Möglichkeit wäre es schon.

Zwei Zitate aus "Big Trouble in Little China":
"Ich bin hier begraben."
"Und Sie beherrschen die Welt aus dem Jenseits."

Durch die geothermische Tiefenstufe herrschen in tausend Metern Tiefe
Temperaturen die der menschlichen Körpertemperatur nahe kommen.

Dabei sollte man aber auch die Notwendigkeit des Abtransportes der Abwärme
des Stoffwechsels und der Abwärme der technischen Geräte berücksichtigen.

In tausend Metern Tiefe ist man jedenfalls vor Meteoriteneinschlägen, der
Gammastrahlung von Supernovaexplosionen, Nuklearwaffenexplosionen, Flutwellen,
Klimakatastrophen, Verseuchungen aller Art, und ähnlichen Ereignissen sicher.

Die Gammastrahlung der Eta Carinae Supernova würde das nördliche Drittel
der Erde nicht treffen, aber es gibt ja auch noch andere Supernova-Anwärter.

Ein Bild dazu:
http://members.chell...ik/ETACARI4.jpg

---

Für Unsterbliche, die gerne Raumfahrt betreiben, empfiehlt sich der mittlere
Bereich eines Planetoiden mit ungefähr zweitausend Metern Durchmesser,
um eine ausreichende Strahlungsabschirmung zu erhalten.

Um die abschirmende Wirkung der Erdatmosphäre mit einem Kilogramm Masse
pro Quadratzentimeter zu erreichen, genügt aber schon eine Wasserschicht
von zehn Metern Dicke, oder eine Eisenwand von 127 Zentimetern Dicke.

Zum Schutz vor der Gammastrahlung einer Supernovaexplosion, wie zum
Beispiel von Eta Carinae, ist diese Schichtdicke aber zu gering.

Edited by karl_bednarik, 18 September 2011 - 09:14 AM.

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#3 karl_bednarik

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Posted 19 September 2011 - 02:08 AM

Überlebenskampf, Teil 4:

Zur Brownschen Bewegung:

Die mittlere quadratische Verschiebung eines Teilchens pro Zeiteinheit hängt
unter sonst gleichen Bedingungen vom Kehrwert des Radius des Teilchens ab.

Die mittlere quadratische Verschiebung von Pollenkörnern von 10 Mikrometern Grösse
ist also 100 mal grösser als die von Sandkörnern von 1 Millimetern Grösse.

Weil der Durchmesser von Sandkörnern von 1 Millimetern Grösse 100 mal grösser ist,
als von Pollenkörnern von 10 Mikrometern Grösse, fällt die Brownsche Bewegung bei
ihnen noch viel weniger auf, genauer gesagt 10000 mal weniger.

---

Zu den Sicherheitssystemen:

Für passive Bauteile gilt:

Wenn ein Bauteil in einer bestimmten Zeit eine 10 % ige ( = 1/10 )
Ausfallswahrscheinlichkeit hat, dann haben 6 solche Bauteile, wenn
man sie sinnvoll zusammen schaltet, eine 0,0001 % ige ( = 1/1.000.000 )
Ausfallswahrscheinlichkeit ( weil 10^1 = 10, und weil 10^6 = 1.000.000 ).

Für aktive Bauteile gilt:

Nachdem man die Mikrowelt nur mit Hilfe von demokratischen Nanomaschinen
unter Kontrolle halten kann, benötigt man für eine Ausfallswahrscheinlichkeit
von 1/1.000.000 13 Nanomaschinen ( = 2 * 6 + 1 ), so dass die 7 korrekt
funktionierenden Nanomaschinen in der Überzahl sind, wenn 6 fehlerhaft sind.

Für eine Ausfallswahrscheinlichkeit von 1/1.000.000.000.000 benötigt man dann
2 * 12 + 1 = 25 Nanomaschinen, die mit der selben Aufgabe beschäftigt sind.

Bei 10.000.000.000 Menschen und 10.000.000 Jahren benötigt man natürlich
eine noch viel geringere Ausfallswahrscheinlichkeit.

Die Wahl fällt deshalb auf die demokratischen Nanomaschinen, weil jede
zentrale Kontrollinstanz ja selbst wieder fehlerhaft arbeiten kann.

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#4 robomoon

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Posted 19 September 2011 - 02:07 PM

Gekuerzte Zitierung:


Erster Textausschnitt von Überlebenskampf, Teil 3:

Es ist nicht unbedingt erforderlich, dass der Unsterbliche in einem
tiefen Bunker in einer Kapsel in isotonischer ( 0,89 % ) Kochsalzlösung
von +37 °C schwebt, und nur durch Funk mit Hilfe eines Roboter-Avatars
mit der Aussenwelt in Kontakt tritt, aber eine Möglichkeit wäre es schon.

Zweiter Textausschnitt von Überlebenskampf, Teil 3:

Für Unsterbliche, die gerne Raumfahrt betreiben, empfiehlt sich der mittlere
Bereich eines Planetoiden mit ungefähr zweitausend Metern Durchmesser,
um eine ausreichende Strahlungsabschirmung zu erhalten.

Um die abschirmende Wirkung der Erdatmosphäre mit einem Kilogramm Masse
pro Quadratzentimeter zu erreichen, genügt aber schon eine Wasserschicht
von zehn Metern Dicke, oder eine Eisenwand von 127 Zentimetern Dicke.

Zum Schutz vor der Gammastrahlung einer Supernovaexplosion, wie zum
Beispiel von Eta Carinae, ist diese Schichtdicke aber zu gering.

Hier das erste Eigeninterview als verwirrter Interviewer und Forschungsexperte fuer angewandten Intelligenzmangel, und die mobilfilmographisch festgehaltene Demonstration eines aktuellen Experiments im Raumfahrtsentertainment. Sprache und Lieder meist auf Englisch.

<iframe src="http://player.vimeo....#38;portrait=0" width="400" height="291" frameborder="0" webkitAllowFullScreen allowFullScreen></iframe><p><a href="http://vimeo.com/292...198">Robomoon's Mobilecast - Mars Travel Entertainment</a> from <a href="http://vimeo.com/use...er3365063">Robo Moon</a> on <a href="http://vimeo.com">Vi...>Vimeo</a>.</p>

Link zum Video:

View on Vimeo.

Robomoon's Mobilecast - Mars Travel Entertainment -/- Research experiment and new interview technique. The interviewer and interviewee as one person who switches between being dull and dumb.

Der Versuchsteilnehmer beschreibt und demonstriert ein Experiment mit Kochsalzlösung, welche in einer bestimmten Glastiefe dem isotonischen Wert entspricht. Durch Beimengung eines ethanolhaltigen Mittels wurde die gefuehlte Waerme und das Sicherheitsempfinden des Versuchsteilnehmers gefahrlos gesteigert.

Edited by robomoon, 19 September 2011 - 02:11 PM.

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#5 karl_bednarik

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Posted 20 September 2011 - 02:47 AM

Hallo robomoon,

hier ist mein Lieblingsvideo von einem Marsflug:

http://www.youtube.com/watch?v=V1vKMTYa40A

Hier ist eine Beschreibung des Antriebssystems:

Englisch:

http://en.wikipedia....lear_propulsion)

( Möglicherweise geht die hintere Klammer ")" nicht mit dem Link mit. )

Deutsch:

http://de.wikipedia....i/Orion-Projekt

-----

Überlebenskampf, Teil 5:

Meine Rechenbeispiele zur Ausfallswahrscheinlichkeit von Nanomaschinen sind
natürlich nur grobe Vereinfachungen, um die Sache leichter verständlich zu erklären.

In der Praxis wird man einfach hundert Nanomaschinen auf eine Aufgabe ansetzen,
und immer wenn eine davon dabei versagt, wird man diese durch eine Neue ersetzen.

Auf diese Weise bleiben die korrekt funktionierenden Nanomaschinen immer in der Mehrheit.

-----

Video: Mein Roboter baut Mikroroboterbauteile, Mikro Robot Galvanoplastik:



-----

Wenn sich die Menschheit mit nur einem Prozent der Lichtgeschwindigkeit in der Galaxis
ausbreitet, dann benötigt sie für die 100.000 Lichtjahre Durchmesser nur 10.000.000 Jahre.

Nach dieser Zeit wird es keinem Ereignis mehr möglich sein, die gesamte Menschheit auszulöschen.

Mit einem Fusionstriebwerk kann man ungefähr zehn Prozent der Lichtgeschwindigkeit erreichen,
weil die Masseumwandlung bei der Kernfusion ungefähr ein Prozent beträgt, und weil die
Quadratwurzel von einem Prozent zehn Prozent beträgt ( sqrt(0,01) = 0,1 und E = mv^2/2 ).

Hier ist die genauere Berechnung eines Experten:

http://de.wikipedia...._Astronauten.3F

( Falls sich die Links nicht anklicken lassen, dann hilft das Kopieren der Links. )

Edited by karl_bednarik, 20 September 2011 - 03:16 AM.

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#6 karl_bednarik

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Posted 24 September 2011 - 10:36 AM

Überlebenskampf, Teil 6:

Die Konsequenzen der Nanotechnologie:

Günstig ist, dass gerade die Nanotechnologie gut geeignet
zu sein scheint, Terroranschläge, die mit klassischen
Methoden ausgeführt werden, zu verhindern.

Andererseits scheint sich die Nanotechnologie selbst auch
gut für neue Formen von Terroranschlägen zu eignen.

Nach dem es völlig unvermeidbar ist, dass irgendwann
irgend jemand einen Terroranschlag mit Hilfe von
Nanotechnologie versuchen wird, ist es zwingend
notwendig, dass die staatlichen Sicherheitsbehörden
die Nanotechnologie rechtzeitig zum Schutze vor dem
Missbrauch der Nanotechnologie einsetzen können.

Was heute die Autoren von Computerviren sind, das sind
morgen die Bastler von illegalen Nanomaschinen, denn
Wissen lässt sich niemals löschen oder einsperren,
und die Büchse der Pandora ist bereits geöffnet.

1/1000 aller Menschen ist reich genug,
1/1000 aller Menschen ist klug genug,
1/1000 aller Menschen ist böse genug.

Das ergibt bereits jetzt bei sieben Milliarden Menschen
sieben zu allem fähige Wahnsinnige.

Die Entwicklung von völlig autarken Nanomaschinen, die
sich selbst mit Hilfe von Sonnenlicht, Luft, Wasser und
Erde nachbauen können, ist ausserordentlich schwierig,
und für die nützliche Anwendung von Nanomaschinen auch
nicht notwendig.

Nachdem die schon existierenden Pflanzen diese Fähigkeiten
bereits besitzen, könnten die Nanomaschinen pflanzliche
Materialien verwenden, oder sie sogar mit Hilfe von
Mikroorganismen weiter verarbeiten, diese Mikroorganismen
wären also Techno-Symbionten.

Eine mögliche Anwendung von völlig autarken Nanomaschinen
wäre die Erforschung und Kolonisation von anderen
Himmelskörpern mit Hilfe von Von-Neumann-Sonden.

Von-Neumann-Sonden in Form von Nanobots könnten mit
modifizierten Teilchenbeschleunigern oder Gausskanonen
im Vakuum aus der Erdumlaufbahn gestartet werden
und/oder den Lichtdruck der Sonne als Antrieb nutzen.

Ausserhalb der grösseren Himmelskörper kommen als
Quelle der schwereren Elemente die Staubscheiben
um die meisten Sterne in Frage, und als Quelle der
leichteren Elemente die Kuipergürtel.

Minimale Gravitation und Hochvakuum erleichtern
viele technische Prozesse.

Bei einigen Von-Neumann-Sonden könnten durch Beschädigungen
oder durch die Strahlung Teile ihres Steuerprogrammes
gelöscht oder verändert werden, was einer maschinellen
Mutation entsprechen würde.

Falls diese Sonden dadurch nicht mehr in der Lage sind,
weitere Sonden zu bauen, dann eliminiert sich dieser
Fehler von selbst.

Falls aber diese Sonden ihre für den Menschen nützlichen
Aufgaben nicht mehr erfüllen, dann haben sie mehr Zeit,
Energie und Material als die unbeschädigten Sonden zur
Verfügung, um weitere gleichartige Sonden zu bauen.

Das könnte im Extremfall zu einem galaxisweiten "grey
goo scenario" führen, bei dem unbegrenzt Materie in
Sonden umgewandelt wird, was unter anderem zur Folge
hätte, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt auch riesige
Mengen Sonden auf der Erde landen und die gesamte
Biosphäre zerstören.

Die Vermehrung schädlicher Nanomaschinen im Weltraum
würde sich der menschlichen Kontrolle weitgehend entziehen.

Die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten einer
solchen grey-goo-Mutation steigt mit der Anzahl
der Sonden, mit ihrer Betriebsdauer, und mit ihren
Belastungen durch die verschiedenen fremden Umgebungen.

Ähnlich wie bei Lebwesen, würde bei den schädlichen
Nanomaschinen ein hoher Selektionsdruck auf eine
möglichst effektive Selbstreproduktion herrschen,
denn die sich am schnellsten vermehrenden Nanomaschinen
wären nach kurzer Zeit die häufigsten Nanomaschinen,
und alle fehlerhaften Nanomaschinen hätten keine oder
weniger Nachkommen.

Für kriminelle Anwendungen aller Art wäre eine
einfachere Form von autarken Nanomaschinen
geeignet, die Techno-Parasiten.

Diese Techno-Parasiten nisten sich in der technischen
Infrastruktur, in den technischen Geräten, und in den
Versorgungsleitungen aller Art ein.

Von dort besorgen sie sich hochwertige Rohmaterialien,
wie zum Beispiel Kupfer, Eisen, Kunststoffe, und
elektrische Energie, und vermehren sich rasch auf
Kosten der technischen Infrastruktur.

Das führt nach relativ kurzer Zeit zum völligen
Zusammenbruch der von diesen Nanomaschinen
befallenen technischen Infrastruktur.

Einige Begriffsdefinitionen:

grey goo = zufällig entstandene schädliche Nanomaschinen,
black goo = kriminell verwendete schädliche Nanomaschinen,
khaki goo = militärisch verwendete schädliche Nanomaschinen,
blue goo = polizeilich verwendete Nanomaschinen,
green goo = ökologisch verwendete Nanomaschinen.

Um die Einführung des "blue goo" wird die Menschheit
nicht herum kommen, weil bestimmt irgendwann irgend
jemand versuchen wird, einen "black goo" anzuwenden.

Eine ständige Überwachung aller Menschen ist immer
genau dann notwendig, wenn bereits ein einziger Mensch
die Existenz der gesamten Menschheit gefährden kann.
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#7 robomoon

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Posted 25 September 2011 - 03:13 PM

Gerade weil es zu schwer ist zu kalkulieren, wann und wie die Biosphaere der Erde einer viel zu haeftigen Zerstoerung ausgeliefert werden kann, sollte die Lebensfaehigkeit der Menschheit nicht leichtfertig dieser eventuellen Gefahr ausgesetzt werden. Daher sollte man sich damit zufrieden geben, dass es der etablierten Forschung zumutbar sein duefte, wenn Stephen Hawking lt. diesem Artikel http://www.space.com...ving-earth.html ( hier in sehr duerftiger Sprache automatisch uebersetzt http://de.babelfish....rUrl=Übersetzen ) die eilige Kolonisation einer weit von der Erde entfernten Umgebung empfohlen hat.

Gegen eine planetarische Katastrophe, welche zur Unbewohnbarkeit der Erde fuehrt, gibt es keine hunderprozentige Absicherung. Daher bringt die herkoemmliche Strategie, unterirdische Bunker auf unserer Erde zu betreiben, nicht den genuegenden Ausschluss der Gefahr. Das gilt jedoch nicht fuer unterirdische Bunker, welche so kompakt, abgeschirmt, und fuer dauerhafte Bewohnbarkeit ausgelegt sind, dass sich mit ihnen Experimente zur materiellen Simulation einer Lebensmoeglichkeit in einer theoretisch erdfernen Umgebung durchfueren lassen. Hier http://www.longecity...post__p__478162 eine weitere englischsprachige Empfehlung ( laesst sich auch provisorisch mit http://de.babelfish.yahoo.com uebersetzen ) betreffend einer lebensnotwendigen Foerderung von abgeschirmten Lebensraeumen am Strand fuer Erweiterungen bis hinaus zu Untersee-Bunkern auf dem Meeresgrund.

Edited by robomoon, 25 September 2011 - 03:17 PM.


#8 karl_bednarik

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Posted 26 September 2011 - 06:08 AM

Hallo robomoon,

mit: "die Büchse der Pandora ist bereits geöffnet" habe
ich gemeint, dass sich das bereits jetzt vorhandene
technische Wissen über die Möglichkeiten der Nanotechnologie
niemals mehr löschen oder einsperren lässt.

Die nanotechnologische Gefahr geht meiner Meinung auch
nicht von den offiziellen Forschungsstätten aus, sondern
von kleinen Gruppen, oder Einzelpersonen, die einen
grey-goo oder black-goo Anschlag vorhaben.

Diese Gruppen oder Personen haben gar nicht die Absicht,
sich an nationale oder internationale Gesetze zu halten.

Es ist also bestimmt besser, wenn man die offizielle Forschung
an der Nanotechnologie durch internationale Gesetze fördert.

Bunker oder Unterwasserstationen helfen nur gegen Nuklearwaffen,
aber nicht gegen nanotechnologische Techno-Parasiten, die diese
Anlagen als Rohstoff- und Energiequellen verwenden können, und
die sich bis zu ihnen durchfressen können.

Das einzige, was gegen schädliche Nanomaschinen hilft, das
sind schützende Nanomaschinen, die früher als die schädlichen
Nanomaschinen am Einsatzort sind, die zahlreicher als die
schädlichen Nanomaschinen sind, und die besser als die
schädlichen Nanomaschinen organisiert sind.

Also blue goo gegen grey goo.

Stephen Hawking hat völlig recht damit, dass sich die
Menschheit möglichst weit im Wetraum verteilen sollte.

Mit dieser Meinung ist er aber nicht der Einzige.

Lucius Annaeus Seneca: "Per aspera ad astra."

Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski:

"Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der
Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben."

Gerard Kitchen O'Neill:

"Is the surface of the Earth really the right place
for an expanding technological civilization?"

How to destroy civilization with nanotechnology:


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#9 karl_bednarik

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Posted 25 October 2011 - 09:02 AM

Überlebenskampf, Teil 7:

Weitere Konsequenzen der Nanotechnologie:

Mit Nanomaschinen können kriminelle Personen oder Organisationen
problemlos menschliche Gehirne steuern.

Solche Personen wären dann Gefangene in ihrem eigenen Gehirn,
und würden sich gegen jede Untersuchung ihres Gehirns wehren.

Das würde die Sicherheitskräfte dazu zwingen, keine Rücksicht darauf
zu nehmen, ob sich jemand untersuchen lassen will, sondern ständig
alle Menschen zu überprüfen.

Im Gegenzug würden dann die kriminellen Personen oder Organisationen ihre
Nanomaschinen dazu verwenden, die von ihnen befallenen Gehirne bleibend im
kriminellen Sinne zu verändern, und dann die Nanomaschinen wieder entfernen.

Um das so veränderte Gehirn wieder in Ordnung zu bringen, müssen die
Sicherheitskräfte eine Aufzeichnung des vorherigen Zustandes gespeichert haben.

Gegen eine solche Zukunft wirkt "1984" von George Orwell geradezu idyllisch.

Allerdings ist eine solche Zukunft völlig unvermeidbar weil:

1. Man kann Gehirne elektrisch steuern.
2. Man kann Nanomaschinen bauen.
3. Es gibt kriminelle Personen.

Ohne den blue goo der Sicherheitskräfte würde völlige Anarchie herrschen.
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#10 karl_bednarik

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Posted 25 October 2011 - 10:04 AM

Nachtrag:

Nachdem im Körper eines Unsterblichen ohnehin grosse Mengen an Nanomaschinen
ständig mit Überwachung, Reparaturen, und Verbesserungen beschäftigt sind, könnte
ein Teil dieser Nanomaschinen die Rolle eines mechanischen Immunsystems übernehmen.

Eine Schicht aus Nanomaschinen auf der Haut könnte neben der Köperpflege und dem
Verletzungsschutz auch zur Verteidigung gegen kriminelle Nanomaschinen dienen.

Die Nanomaschinen der Sicherheitskräfte müssten dann nur noch im öffentlichen
Raum für Ordnung sorgen, damit kein grey goo oder ähnliches ausbrechen kann.

#11 A941

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Posted 18 December 2011 - 01:35 AM

Nanomaschinen sind ja nicht mit den "statische" Maschinen der makrowelt vergleichbar, sie reproduzieren sich wie eine von Neumann-sonde selbst, und dabei kann es doch wohl auch zu Mutationen kommen die man dann beherrschen muß.
Eine Unzahl Nanomaschinen im Körper könnten eher dafür sorgen dass die Entropie zunimmt anstatt abzunehmen.
Gray Goo ist also nur eine frage der Zeit.

Man müßte wohl so etwas wie eine laufende Qualitätssicherung der Nanomaschinen vornehmen, am besten mit einem System das sie mit einem vorgegebenen Muster vergleicht.




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