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Sicherheitsprobleme mit Nanomaschinen


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10 replies to this topic

#1 karl_bednarik

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Posted 09 July 2005 - 11:31 AM


Hallo an alle,

----

Teil zwei:
Ohne die extensive Anwendung von Nanotechnologie wird sich die biologische Unsterblichkeit kaum realisieren lassen.

Das bedeutet, dass jeder halbwegs begabte Schueler Nanomaschinen wird bauen koennen.

Es gibt selbstverstaendlich sehr viel mehr Schueler, die durchaus positive Leistungen auf diesem Gebiet erbracht haben, wie zum Beispiel Robert Nitzschmann, der 1992 im Keller seiner Eltern fuer rund 2000 DM ein einfaches, kostenguenstiges, computergesteuertes Raster-Tunnelmikroskop hergestellt hat.

http://www.vi-anec.d.../HW07-home.html

Aber jene Art von Leuten, die ohne einen materiellen Vorteil davon zu haben, schaedliche Computerviren auf das Internet loslassen, jene Leute werden dann ohne Probleme gray goo (sich hemmungslos vermehrende Nanomaschinen), oder black goo (Nanomaschinen die innerhalb der Menschen schaedliche Veraenderungen bewirken) bauen koennen.

Ein besonders grosser Pessimist:
http://www.zeit.de/a...joy-intervi.xml

Die einzige Moeglichkeit, das zu verhindern kann nur blue goo sein (Nanomaschinen, die genau solche Nanomaschinen blockieren oder beseitigen).

Das fuehrt automatisch zu einer Welt, relativ zu der die Vision von George Orwells 1984 wie eine Idylle der Privatsphaere wirken wuerde.

Allerdings gibt es keine andere Moeglichkeit einer sicheren Zukunft, denn ohne Nanomaschinen werden wir alle sterben, und ohne blue goo werden wir alle das Spielzeug von Wahnsinnigen.

Einige dieser Begriffsdefinitionen sind hier zu finden:
http://www.homoexcelsior.com/

----

hier kommt noch ein Nachtrag des Nachtrages zur Sicherheitsproblematik:
(Bei mir kommt es des Oefteren zu den Nachtraegen von Nachtraegen, weil mir das alles erst nach und nach einfaellt. )

Aber zuerst ein Tastaturtest:
ß = ss, ä = ae, ö = oe, ü = ue.
Unsere Freunde in den andern Laendern werden diese Beschraenkung zu schaetzen wissen, aber dennoch mache ich ab und zu diese Fehler.

Die Menschen:
Nehmen wir nur einmal ganz konservativ und hypothetisch an, dass nur ein Tausendstel der Menschheit den materiellen, finaziellen, oder technologischen Zugang zu den Nanomaschinen hat, und dass nur ein Tausendstel der Menschheit den intellektuellen, geistigen, oder ausbildungsmaessigen Zugang zu den Nanomaschinen hat, und dass nur ein Tausendstel der Menschheit aussergwoehnlich boese ist, dann haben wir bereits mindestens sechs zu allem faehige Wahnsinnige, die unsere gesamte Biosphaere restlos ausloeschen koennen.
1000*1000*1000*6=6.000.000.000 Menschen auf der Erde.

Die Nanomaschinen:
Scherz: Wenn man in Google nach nano sucht, dann findet man auch manchmal einen albanischen Politiker (den ich nicht kenne).
Ernst: Nanomaschinen dienen normalerweise einem Zweck, wie zum Beispiel der Entfernung von Krebszellen aus den menschlichen Koerper, oder der Gewinnung von Kupfer aus dem Boden.

Weil diese Nanomaschinen so klein wie die Molekuele sind, koennen sie auch pro Sekunde nur einige tausend Molekuele nach dem Wunsch ihres Erbauers umgestalten. Daraus folgt, dass diese Nanomaschinen neben ihren Aufgaben auch die Faehigkeit besitzen muessen, sich selbt zu reproduzieren, um ihre Leistung zu vermehren.

Falls diese Nanomaschinen ihre Aufgabe ganz vergessen sollten, und sich nur noch der Taetigkeit der Selbstreproduktion hingeben sollten, dann haben wir den klassischen gray goo, der sich auf Grund seiner sonstigen Aufgabenlosigkeit viel schneller vermehrt als alle anderen Arten von goo (und leider auch blue goo).

Die Pflanze:
Ein gray goo der von Sonnenlicht und den Mineralien in der Erde lebt, und der relativ langsam waechst.
Das Tier:
Ein gray goo der von den Bauteilen und der gespeicherten Energie der gray goo Pflanze lebt.
Der Parasit:
Er stiehlt Metalle, Kunststoffe, und Energie aus unseren Stromleitungen, und aus der Stahlarmierung unserer Betonbauten. Der Parasit vermehrt sich sehr schnell, und vernichtet unsere technische Zivilisation, bevor er den anderen Typen des gray goo den Vortritt laesst. Der Parasit ist sehr nahe mit dem goo-Tier verwandt.

Ganz besonders die kriegerische Anwendung des goo (black goo oder khaki goo) riskiert die Mutation zu recht unfreundlichen goo-Varianten, weil sie waehrend der Kampfhandlungen leicht beschaedigt werden kann.

Manchesmal wird gray goo auch als grey goo bezeichent, aber er gibt dennoch einigen Grund zur Besorgnis.

Mit freundlichen Gruessen,
Karl Bednarik.

Edited by Matthias, 09 July 2005 - 04:14 PM.


#2 Matthias

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Posted 09 July 2005 - 04:09 PM

Hallo Karl, erstmal herzlich Willkommen im ImmInst-Forum!

habe diesen deinen Beitrag mal aus dem Thema Überbevölkerung hier in einen
neuen Topic verschoben.


Weil diese Nanomaschinen so klein wie die Molekuele sind, koennen sie auch pro Sekunde nur einige tausend Molekuele nach dem Wunsch ihres Erbauers umgestalten. Daraus folgt, dass diese Nanomaschinen neben ihren Aufgaben auch die Faehigkeit besitzen muessen, sich selbt zu reproduzieren, um ihre Leistung zu vermehren.


Man sollte die Nutzfunktion von der Vermehrung möglichst getrennt lassen.
D.h. sie sollten extern und kontrolliert vermehrt und dann in Massen ohne die Fähigkeit zur Reproduktion vor Ort eingesetzt werden.
Am besten wäre, wenn sie selbst nach einer vorher festgelegten Einsatzzeit vorprogrammiert in einfache abbaubare Teile zerfallen
würden.
Dann hat man als Mensch die beste Kontrolle über sie.

#3 karl_bednarik

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Posted 10 July 2005 - 09:29 AM

Hallo an alle, hallo an Matthias,

dazu hat Ralph C. Merkle mit seiner
http://www.merkle.com/
"broadcast architecture" einen wesentlichen Beitrag geleistet.

Sinngemaess bedeutet die broadcast architecture, dass die Nanomaschinen ohne die von aussen erfolgende Zufuhr von Materie, Energie, und Information keinerlei von Aktivitaet zeigen werden koennen.

Aber wer sagt, dass sich extrem todeswillige Terroristen daran halten werden?

Mit freundlichen Gruessen,
Karl Bednarik.

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#4 John Schloendorn

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Posted 11 July 2005 - 09:18 AM

Am besten wäre, wenn sie selbst nach einer vorher festgelegten Einsatzzeit vorprogrammiert in einfache abbaubare Teile zerfallen würden.

Bis auf den einen dessen Uhr gerade kaputt ist...

#5 Matthias

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Posted 11 July 2005 - 11:12 AM

auf jeden Fall lieber welche, deren Uhr kaputt ist und die sich NICHT vermehren können als welche, deren Uhr kaputt ist und die sich obendrein den ganzen Tag lang vermehren.

#6 John Schloendorn

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Posted 11 July 2005 - 12:24 PM

Ich finde Karl hat ziemlich recht, dass die Nuetzlichkeit der Bots schwer eingeschraenkt wuerde wenn sie sich nicht selbst vermehren duerften. (Besonders da durch dass der Preis hoch geht und Vermehrung nicht mehr exponentiell ist). Daher wird jemand der verzweifelt oder machthungrig genug ist auf jeden Fall autonome Replikatoren herstellen, ziemlich bald nachdem das moeglich wird. Die Verlockung ist viel zu gross, kein Technikregulator der Welt kann daran was aendern.

Zum Glueck scheinen in einer Welt wildgewordener Replikatoren komplexe Lebensformen durchaus stabil zu sein. Das zeigt uns die natuerliche Vielfalt mehrzelliger Organismen. Diese Welt ist genau was man bekommt, wenn man unkontrollierte Replikatoren los laesst. "Goo" scheint mir daher kein sehr angebrachtes Wort um die Veraenderungen zu beschreiben, die selbstaendige Nanoreplikatoren moeglicherweise bringen werden.

#7 A941

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Posted 11 July 2005 - 04:12 PM

Man brächte eine Art "Gewaltenteilung" bei den Nanobots.
Ein Gleichgewicht welches verhindert dass etwas unerwünschtes Passiert, zB Nanomaschinen die auf die Veränderung anderer Nanomaschinen reagieren, selber aber nur wirksam sind mit einer Anderen Gruppe von Nanomaschinen die Ebenfalls auf eine bestimmte Veränderung hin aktiv werden, dh gleich eine überwachung der Wächter durch den bewachten und umgekehrt.

#8 John Schloendorn

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Posted 12 July 2005 - 01:48 AM

Ja, ziemlich genau so wie das Immunsystem in einem Menschen organisiert ist, so lange er jung ist. "Nach bestimmter Zeit zerfallen" de Bots mit bestimmten Aufgaben koennen schon ein wichtiger Teil eines solchen Mechanismus sein (jede biologische Zelle hat ihren "turnover"). Das System muesste nur eben (genau wie das menschliche Immunsystem) darauf ausgelegt sein, dass einzelne Teile trotzdem noch entgleisen koennen.

#9 Matthias

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Posted 13 July 2005 - 11:12 AM

Also wenn jeder das Recht hat, künstliche Nano-Organismen zu bauen, die sich dann so ähnlich wie Pilzsporen über den ganzen Planeten ausbreiten und nebenbei irgendwelche unkontrollierbaren Funktionen durchführen, dann gute Nacht.

die Nuetzlichkeit der Bots schwer eingeschraenkt wuerde wenn sie sich nicht selbst vermehren duerften. (Besonders da durch dass der Preis hoch geht und Vermehrung nicht mehr exponentiell ist

Den Preis zahle ich gerne für mehr Sicherheit.

Zum Glueck scheinen in einer Welt wildgewordener Replikatoren komplexe Lebensformen durchaus stabil zu sein.

Die Liste der in den letzten 100 Jahren ausgestorbenen Arten ist lang. ABER: bisher sind hauptsächlich unwichtige Arten am Ende der Nahrungskette ausgestorben. Wenn durch Verdrängung das große Sterben der ntürlichen Kleinst-Organismen losgeht (, die man vmtl. bis heute noch nicht einmal alle kennt geschweige denn nachbauen und ersetzen könnte, ) dann wäre das katastrophal.

Sinngemaess bedeutet die broadcast architecture, dass die Nanomaschinen ohne die von aussen erfolgende Zufuhr von Materie, Energie, und Information keinerlei von Aktivitaet zeigen werden koennen.

Ich hoffe, daß die Welt rechtzeitig einen zentralen "TÜV" einführt, wo man die Dinger anmelden und genehmigen lassen muß, so daß diese Eigenschaft wenigstens für alle legal hergestellten Organismen sichergestellt werden kann.

#10 industriestahl

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Posted 07 August 2005 - 10:07 AM

das problem ist, dass - sollten wir innerhalb der nächsten hundert/hundertfünfzig jahren soweit sein- ,wenn wir erste, funktionierende nanos herstellen können, die erste frage mit ziemlicher sicherheit wäre: "und wie können wir das militärisch nutzen?".

bevor wir uns mit dem problem der reproduktions- und manipulationsfähigkeit von nanos auseinandersetzen, sollten wir erst einmal dafür sorgen, dass wir in einer weitgehend "vernünftigen" gesellschaft leben, wo technologie=waffe kein bekanntes mantra ist.

#11 karl_bednarik

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Posted 08 September 2006 - 02:52 AM

Nanorüstungswettlauf:

http://www.heise.de/tr/artikel/69870




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